ME
NU

Notizen von Vigilius, dem heiligen Bischof von Trient

Notizen von Vigilius,

dem heiligen Bischof von Trient

 

"Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben"

 

 

 

An die Missionare gesandt von der Kirche Trient zur "ersten" und zur "neuen" Evangelisierung!

Diese "Notizen" kommen aus dem Archiv, aus dem jeder gute Schreiber alte und neue Dinge herausholen kann. Sie berücksichtigen folgendes:

- was der hl. Vigilius in den Briefen dem hl. Simplicianus in Mailand und dem hl. Johannes Chrysostomus in Konstantinopel geschrieben hat;

- den Brief, den ihm der hl. Ambrosius gesandt hat;

- einige Notizen über sein Leben, die in der "Passio Sancti Vigilii" enthalten sind;

- allgemeine Geschichtskenntnisse;

- die Erfahrung christlichen Lebens gegründet auf der Hl. Schrift - besonders dem Neuen Testament;

- das Gebet der Psalmen.

Wer dir die Notizen vorstellt, weiß, daß Heilige sprechen zu lassen, nur für Heilige möglich ist. Indessen ist der Schreiber ein täglicher Sünder, der von der täglichen Vergebung Gottes und der Geschwister lebt. Er hofft, daß ihm von Gott, von den Heiligen und auch von dir die Unvollkommenheiten und die Unterlassungen in seiner Arbeit verziehen werden. Deine Heiligkeit wird die Lücken ausfüllen und die Fehler unschädlich machen.

Vor allem hofft er aber, dazu beigetragen zu haben, den Gott und Herrn zu verherrlichen, den der hl. Vigilius und seine Freunde von dir weiterhin verehrt wissen wollen, und zwar auf würdige Weise und heilbringend für viele.

Es sind 1600 Jahre vergangen seit der Geburt im Himmel von den drei Söhnen und Freunden, von denen uns der hl. Bischof erzählt: ihr Opfer wurde nämlich im Jahre 397 christlicher Zeitrechnung dargebracht; er selber folgte ihnen im Erlangen der Märtyrerfahne wahrscheinlich im Jahre 400, nachdem er fast 20 Jahre den bischöflichen Dienst ausgeübt hatte. 1600 Jahre wie ein einziger Tag! Ein intensiver und beeindruckender Tag der Liebe, der dich miteinbezieht.

In den "Notizen" gibt es biblische Zitate und einfache Andeutungen oder Erwähnungen der Hl. Schrift. Sie sind meist kursiv gedruckt, um ein besseres geistliches Verständnis der geschilderten Ereignisse oder des Gebetes zu ermöglichen; es werden keine Schriftstellen zitiert, um das Lesen nicht zu erschweren. Dieser Text möchte den Glauben und die Liebe zu Jesus in einfachen und demütigen Personen entfachen, die nicht gewohnt sind, mehrere Bücher zugleich in der Hand zu haben.

Dem einen und dreifaltigen Gott, dem Vater, der alle Menschen liebt, dem Sohn, der den Namen des Vaters bekanntmacht und dem Hl. Geist, der die Liebe in unsere Herzen gießt, seien Ehre, Lob und Ruhm heute und in Ewigkeit.

don Vigilio Covi

 

1

Ich befinde mich in dem Städtchen Trient, das sich in einem Tal der Alpen befindet, sechzig Meilen nördlich von Verona. Ich bin hier geboren und bleibe hier nach deinem Willen, Herr Jesus Christus.

Du liebst das Volk dieser Stadt, das dich noch nicht kennt. Nur ein kleiner Teil ist vom deinem Licht erleuchtet, hört auf deine Stimme und befolgt deinen Willen. Fast alle anderen dienen Götzen, die betrügen und zum freien Ausbruch des Egoismus, der Lust und des Ehrgeizes anregen.

Du hast mich beauftragt, daß ich mich deiner Kirche als Bischof annehme. Die Presbyter mit den Christen der kleinen und noch nicht gefestigten Gemeinde haben mich zum Dienst erwählt, und der Nachfolger deiner Apostel hat diese Wahl bestätigt; er hat mir die Hände aufgelegt, hat mich geweiht und hat mir somit das heilige Amt übertragen. In ihm will ich dir dienen, indem ich deine Autorität ausübe, dein Erbarmen und deine Vaterliebe bringe. Jene, die mich aufnehmen, nehmen dich auf; jene, die mich hören, hören dich; jene, die mir gehorchen, gehorchen dir. Ich habe deshalb gerne angenommen, froh, dir dienen zu dürfen, der Du mich erwählt hast, mich geliebt hast und mich von der Versklavung nichtiger Götzen und von der leeren Art des Lebens, in der ich mich befand und die mir meine Väter übertragen hatten, befreit hast.

Du bist meine Hoffnung, Herr,

mein Vertrauen von Jugend an.

Vielen erschien ich wie ein Wunder:

du warst meine sichere Zuflucht.

Von deinem Lob ist mein Mund voll,

von deiner Ehre der ganze Tag.

Die Kirche, die du mir anvertraut hast, damit ich ihr vorstehe, ist eine kleine Herde, man könnte sagen, gerade geboren.

Jovinus und Abbondantius sind mir in diesem Amt vorausgegangen, und sie haben mir dieses Erbe überlassen. Als dritter, werde ich wachen - Vigilius ist der Name, den mir deine Vorsehung gegeben hat -, damit der Schatz des Glaubens an Dich, den sie gepredigt haben, und die Liebe an deinen Namen, die sie gesät haben, bleibe, wachse und sich ausbreite. Ich werde wachen, um dein baldiges Kommen zu erwarten, du getreuer Bräutigam, für das ich mich in Freude bereithalten und wozu ich dieses Volk vorbereiten will.

Ich bin daher glücklich, meinen Namen in die Tat umzusetzen; ich will, mein Gott, die natürlichen Fähigkeiten, die du mir geschenkt hast, die Wissenschaften, die ich in den Schulen aufgenommen habe, die Weisheit, die du in mein Herz gegossen hast, in deinen Dienst stellen, indem ich mit deinen Dienern Gemeinschaft habe und die Heiligen Schriften meditiere.

Deine Rechte hat mich gestützt,

deine Güte hat mich wachsen lassen.

Dir sei Lob und Ehre, nur Dir die Herrlichkeit, auch aus diesen Blättern, die ich schreibe, um mich an Dich, an deine Gegenwart, an deinen ständigen Beistand zu erinnern!

 

2

Ich habe den Dienst an dieser Kirche mit Bangen und mit großer Freude angenommen.

Bangen, denn ich fühle mich wie in Mission gesandt, und welche Mission! Deinen Namen, Jesus, zu bringen, als Salz, als Licht, als Feuer, als Freudenwein, als wahrer Gott dieses Volkes, das zum Teil dich kennt - aber noch oberflächlich - und zum großen Teil dich noch nicht kennt.

Bangen für die Ehre, die mir, Unwürdigem, vom Vater im Himmel gegeben wird.

Bangen, denn ohne Zweifel wird der Dienst an deinem Evangelium sich auch als Dienst an den Armen offenbaren müssen; diese Armen, die immer mehr leiden aufgrund der ständigen gewalttätigen politischen Umwälzungen. Die Ziele der "Großen" wirken sich auf die Kleinen aus, die Unterdrückung und Ausbeutung erleiden. Auch der Glaube ist Ziel von Gewalt aufgrund von Häresien und Fehlern, die Verwirrung in die Herzen derer streuen, die seit kurzem getauft worden sind.

Bangen wegen der Aufnahme der Menschen dieser Stadt. Ich bin wohl hier geboren, aber meine Familie ist römischen Ursprungs. Das Mißtrauen den Fremden gegenüber dauert lange in den kleinen Städten. Hinzu kommt, daß viele Heiden auf die Wiederherstellung des Götzenkultes hoffen, obwohl er offiziell abgeschafft worden ist.

Bangen, denn mir ist angekündigt worden, daß dieser Ort ein Knotenpunkt von Fluren und Tälern ist, wo dein Name, o Herr, noch gänzlich unbekannt ist. Wer wird ihn dort zum Klingen bringen? Wird meine Stimme eine wirksame Trompete sein oder eine süße Harfe, die deinen Namen, in dem allein Heil ist, bekannt und liebenswürdig macht?

Mein Bangen löscht aber nicht die unendliche Freude aus, die mein Herz erfüllt!

Dir dienen zu dürfen, mein Fels! Als erster die Fackel des Glaubens an Dich in den Augen dessen, der noch blind ist, anzünden zu dürfen; als erster deine Liebe dem zu verkünden, der nicht weiß, daß Du Vater bist, du wahrer Gott!

Deinen Tod und deine Auferstehung verkündigen zu dürfen, o Menschensohn, und deren Mysterium zu zelebrieren! Das österliche Halleluja zu singen und ins reinigende und lebensbringende Wasser jene zu tauchen, die das wahre Leben und die Freude der Einheit nicht kennen, die du denen schenkst, die dich lieben!

Diese lahmen Menschen aufstehen und auf deinen Wegen gehen zu lassen, die immer in Angst und Furcht wegen der Worte und Riten von Magiern und angstmachenden Dämonen, wegen der Habsucht von grausamen Wucherern, wegen der offensichtlichen Ungerechtigkeiten im Berauben der Arbeiter um ihre Löhne gelebt haben.

Es ist eine Aufgabe, die mich auf die gleiche Ebene mit den hl. Aposteln stellt, auch wenn ich unwürdig und ungeeignet bin. Eine Aufgabe, für welche sie frohlockend das Leben gegeben und ihr Blut vergossen haben, weil sie dich geliebt haben, du treuer Zeuge, der du auf Golgotha starbst, um Licht und Heil zu sein. Werde ich auch verdienen, gleich wie sie zu sein?

Der Herr vollende für mich sein Werk!

Dein Wille ist meine Freude.

Freude und Bangen mischen sich in meinem Herzen in dieser ersten Zeit meines heiligen Dienstes in Trient.

 

3

Ich habe dem heiligen Bischof Ambrosius einen Brief geschrieben. Ja, ich habe jenem Jünger des Herrn geschrieben, der - Bischof einer großen Metropole - deine Autorität über mich hat und viel Erfahrung; er hat vor allem große, sehr große Liebe zu dir, mein Herr Jesus. Für dich hat er eine vielversprechende politische Karriere aufgegeben, für dich hat er sich dem Studium der Hl. Schrift gewidmet, für dich hat er Lebensstil geändert und hat in sein Haus Geschwister aufgenommen, um alles mit ihnen zu teilen: Gebet, Arbeit, Hinhören, Wort, Sorgen, Freude und Brot.

Bei ihm suchen Schwache und Mächtige Rat, zu ihm kommen sie sogar aus dem fernen Osten, von der Kraft seines Glaubens angezogen, dessen mutiger Verteidiger er ist. Aus Liebe zur Wahrheit deines Namens und der Nächstenliebe kann er Königen und Kaisern widerstehen, und er bedient sich ihrer Drohungen, um deine Kirche zu stärken. Und du begleitest sein Wort und sein Gebet mit deinen Wundern.

Ich habe ihm geschrieben, um von ihm die Insignien zu erbitten, die meine Sendung in deinem Namen auszeichnen, und damit er mit seiner Weisheit, die du ihm gegeben hast, mir Licht schenke für die Ausübung der Aufgabe, die du, mein Gott, mir in dieser Region gibst.

Wie soll ich die Kirche in dieser Stadt führen, damit sie sich der Evangelisierung der Täler öffnet?

Wie soll ich die Christen von der Versuchung bewahren, in Gewohnheiten zurückzufallen, die Ausdruck von Heidentum, Aberglaube und Versklavung durch Geld sind?

Wie soll ich die entlang der Wege verstreuten Dörfer erreichen, und jene, die noch entfernter sind?

Welche Methode soll ich anwenden, damit die Heiden - die nicht existierenden Götzen, gefährlichen magischen Praktiken und falschen Lehren dienen - sich dir zuwenden, leuchtender Morgenstern, dem Ehre in Ewigkeit gebührt?

Wie soll ich verhindern, daß neue, faszinierende, aber gefährliche Religionen, die Soldaten und Händler aus dem Orient hierher gebracht haben, mit unserem zärtlichen und reichen Glauben, der allein Gemeinschaft, Trost, Leben, Freude, Gerechtigkeit und Liebe schenkt, vermischt werden?

Gib mir die Weisheit, die an deiner Seite thront,

damit sie mir beisteht und alle Mühe mit mir teile,

und damit ich erkenne, was dir gefällt.

Wer weiß, ob der Bischof von Mailand - eine traditionsreiche Kirche mit einem ähnlichen Gebiet wie diesem - mich erleuchten kann oder bei dir Vater, Fürbitte einlegen kann, damit unsere Kirche erblühe und aufleuchte?

 

4

Singen wir mit Freude dem Herrn, singen wir und jubeln seinem Namen zu! Der Bischof von Mailand hat meine Frage beantwortet. Er hat geantwortet, nicht nur, indem er mir die Insignien der apostolischen Autorität geschickt hat und ein Pergament mit kostbaren Ratschlägen, sondern auch indem er drei heilige Männer gesandt hat!

Seine Antwort ist nicht die eines Menschen, es ist eine Antwort von dir, mein Gott. Du selber, du Vater Jesu, hast ihn geführt, indem er meine Anfrage beantwortet hat. Aus der brüderlichen Gemeinschaft, in der er als Vater lebt, hat er uns drei Söhne, drei Brüder, Kinder Gottes und seine Kinder, Brüder Jesu und unsere Brüder, gesandt.

Er hat auf diese drei Brüder, seine engen Mitarbeiter im Amt der Evangelisierung, verzichtet; er hat sie hierher gesandt, damit sie meinen Dienst teilen und zusammen mit mir die Missionare für dieses Volk werden.

Als wahrer Vater hat er die Notwendigkeit und die Dringlichkeit meiner Mission in diesem Land erkannt. Er ist dein Diener, Herr Jesus, und denkt an alle Menschen mit der gleichen Liebe, mit deiner Liebe!

Danke, mein Gott! Ich dachte gar nicht, dich um diese Hilfe zu bitten, aber du kommst unseren Bitten zuvor und schenkst uns viel mehr, als wir zu erwarten hoffen.

Ambrosius hat uns drei seiner Söhne gesandt. Und er hat sie nicht für eine bestimmte Zeit geschickt, sondern für immer: sie sind dein Geschenk, o Gott! Wer sind sie? Woher kommen sie? Welches Feuer tragen sie im Herzen?

Ich werde sie befragen, sobald sie sich von der langen Reise erholt haben.

 

* * *

Ihr Blick und ihre Haltung, ihre Demut und ihr Schweigen lassen verstehen, daß sie nicht für sich selber leben, sie wollen keinen Nutzen für sich; sie wollen weder auffallen noch herausragen.

Sie sind wirklich dein Besitz, o Auferstandener! Man sieht es. Man versteht es. Jeder von ihnen lebt nur für dich und findet in dir seine Freude. Für dich leben sie zusammen wie Brüder. Sie haben ein Herz wie Einsiedler, sie leben die Stille; aus Liebe zu dir, o Retter der Welt, leben sie zusammen, denn du vereinst jene, die dich lieben. Sie sind drei, aber sie sind eins im Glauben und in der Liebe: sie sind Spiegel deiner Einheit, o heilige und liebenswürdige Dreifaltigkeit!

Das Licht ihres Blickes drückt den Wunsch aus, daß alle dich kennen, deswegen sind sie hier! Auf ihrem Antlitz betrachte ich die Wahrheit der Worte deines Geistes:

Schaut auf zu ihm und ihr werdet leuchten,

und euer Antlitz wird nicht mehr erröten.

 

5

Ohne daß ich fragte, haben sich die drei - "göttliche Gabe" - vorgestellt. Das also entsprang wie lebendiges Wasser aus ihrer Stille!

Zuerst hat der Älteste das Wort ergriffen. Auf ihm möge dein Geist ruhen, o Herr!

"Ich heiße Sisinius. Zu dir schickt uns der hl. Bischof Ambrosius, aber zu ihm sind wir aus der Heimat großer Heiliger und glorreicher Märtyrer gekommen. Ich bin Grieche von Herkunft und Sprache, bin in Kappadozien geboren, ein Land arm an materiellen Gütern, aber reich an Glauben.

Du kennst sicher die Namen von Basilius, von Gregor von Nazianz und Gregor von Nissa: der erste von diesen hat seit kurzem seinen Lauf im Glauben und seinen Dienst für die heilige Kirche vollendet, die zwei anderen leben noch wie Leuchttürme mitten unter uns. Wenig entfernt befindet sich Tarsus, die Geburtsstätte des mutigen Apostels der Völker. Nicht weit ist Antiochien, Stadt, wo der Glaube den Heiden verkündet worden ist; sie ist der erste Sitz des seligen Petrus, des Schlüsselträgers des Himmelreichs!

Wir haben den Glauben der Märtyrer geerbt, so zahlreich in unserer Heimat in den Jahren vor dem gesegneten Kaiser Konstantin.

Auf unseren Bergen leben jetzt viele Mönche das himmlische Leben in Armut und Einsamkeit; sie loben Gott, der Mensch geworden ist, mit ihrer gehorsamen Unterordnung und mit Worten und Gesang.

Auch ich habe gewünscht, ganz Jesus zu gehören und nichts für mich zu behalten. Deswegen bin ich arm geworden, um niemanden mit trügerischen und vergänglichen Gütern zu beschenken, sondern um alle zu beschenken mit seinem Namen, dem einzigen, der auch den Armen und Schutzlosen Leben und Freude gibt. Die anfängliche Mühe, alles zu verlassen, was ich von meinen Eltern geerbt hatte, ist mir vom Vater hundertfach zurückgegeben worden, wie der Herr Jesus Christus versprochen hat! Ich fühlte mich frei, zu allem bereit, mit dem Herzen voll überfließender Freude, die ich der ganzen Welt mitteilen möchte.

Indem ich an die Welt dachte, die den Sohn Gottes nicht kennt, und also auch nicht seinen Frieden, den nur er geben kann, habe ich lebendig und stark seinen eigenen Wunsch verspürt, alle Völker mit der Verkündigung seines Namens zu erreichen.

Nach dem Glauben und dem Licht des heiligen Märtyrers Ignatius wollte ich diesen Vorsatz nur mit dem Segen meines Bischofs und Vaters ausführen. Nachdem er über meinen Wunsch gebetet hatte, hat er mir die Hände aufgelegt, wie die Kirche in Antiochien über Paulus und Barnabas es tat, als sie sie in unsere Heimat sandte. Er sagte zu mir: "Geh im Namen Jesu, des Immanuel! Er soll dein Stab, dein Brot, dein Kleid, dein Wort, dein Gefährte, dein Licht, dein Lied sein".

Sisinius hörte auf zu reden. Die Erinnerung an seinen Bischof und Vater bewegte ihn.

 

6

Ich blickte auf den zweiten. Dieser fühlte sich befragt.

"Ich heiße Martirius", und es ist mein Wunsch und mein Wille, das zu sein, was mein Name bedeutet: "Zeuge" für Jesus. Ich war Soldat im kaiserlichen Heer und bin an Reisen und Unbequemlichkeiten gewohnt. Als ich die Entscheidung des Sisinius und die Bitte des Bischofs - der Vater auch meines Glaubens ist - erfahren habe, bin ich der Stimme gefolgt, die mich in den Dienst des Königs der Könige, des Herrn der Herren rief. Wie schön ist es, dem Sohn Gottes zu dienen!

Nachdem ich die heilige Taufe empfangen hatte, hat mich Sisinius in seine neue Lebensregel - bestehend in Armut und Gebet - aufgenommen und hat mir den Gehorsam Jesu und die Radikalität der Liebe zu ihm gelehrt.

Ich fürchtete mich, meiner Familie den Wechsel des Heeres - von dem irdischen zum himmlischen, vom Heer der Waffen und der Gewalt zum Heer der Liebe - mitzuteilen, denn ich würde ihnen nie mehr den Sold, den ich bekam, geben können. Als ich diese Furcht aus Liebe zu Jesus besiegte - er sei von allen geliebt -, was war meine Überraschung! Es war als ob mein jüngerer Bruder nur auf diesen Augenblick gewartet hätte!"

"Der bin ich!" brach der dritte hervor. Ich kannte für mich keine andere Möglichkeit, als dem Beispiel des Martirius zu folgen und die Waffen des Todes zu tragen. Welche Freude hingegen, ihn zu begleiten, um dem wahren Hirten, dem Lebensspender zu folgen! Unsere Eltern waren nicht dagegen, denn ihr Glaube und ihre Liebe zum Herrn sind stärker als die meinen. Aber auch wenn sie sich widersetzt hätten, wäre ich trotzdem der Stimme gefolgt, die mich schon rief: Folge mir! Folge mir nach!

Jesus hat überzeugendere Worte als die Eltern. Dazu hörte ich oft in mir das Gebet der heiligen Kirche:

"Singt dem Herrn ein neues Lied,

singt dem Herrn alle Länder der Erde.

Erzählt bei den Völkern von seiner Herrlichkeit,

bei allen Nationen von seinen Wundern!"

So sah ich es als Pflicht und Ehre an, an der Mission von Sisinius teilzunehmen, um den Völkern von den Wundern des Herrn und von der Freude, ihn zu kennen, zu erzählen!"

 

7

Ich hörte voll Freude in meinem Geist die Erzählung meiner drei neuen Söhne und Mitarbeiter.

Der letzte von ihnen, der jüngste, heißt Alexander: er ist jung, aber die Liebe zu dir, Lamm Gottes, ist reif und weise!

Dann fuhr Sisinius fort:

"Wir haben nur Jesus, den Lebenden, im Herzen. Wir haben die Liebe zum dreieinigen Gott vor unseren Augen, die von unserem Volk gelebt wird, und wir haben das Echo des Mönchgesangs in unseren Bergen in den Ohren.

Wir haben mit ihnen einige Zeit gelebt, bevor wir unserer Heimat ade sagten. Wir wußten nämlich, daß man kein Gemeinschaftsleben im Glauben, noch eine Evangelisierungsreise anfangen kann, ohne etwas gelernt zu haben, ohne daß man sich in der Schule der Weisen und der Verliebten in den Sohn Gottes hat formen lassen.

Außer der Armut, Zeichen der vertrauensvollen Hingabe an den Vater im Himmel, und außer der Reinheit des Herzens als Zeichen unserer ganzen Liebe für den Bräutigam, haben wir von ihnen gelernt, wie man liebt, indem man sich unterordnet wie Jesus: vom Gehorsam kommt eben die kostbare und schöne Freiheit von unseren Willensäußerungen, die zum Egoismus führen und die Gemeinschaft unter uns verhindern würden.

Deswegen sind wir hier: du bist von nun an unser Vater und wir deine Kinder. Vertraue uns die Aufgabe an, die du willst, schicke uns, wohin du willst, gebrauche uns für das Reich unseres Herrn Jesus Christus. Wir wollen leben und wirken vereint mit dir und abhängig von dir, der du der Hirte bist; nichts werden wir ohne dich tun, sondern wir werden in allem dir nachfolgen, wie der Sohn Gottes dem Vater folgt!

Das ist die Sendung, die wir auch von Ambrosius erhalten haben; er ist dein Mitbruder im Dienst des Herrn.

Wir werden untertan sein, wie der Sohn ganz dem Vater untertan ist: unser Gott und Vater gebraucht deine Stimme, um uns die Zeichen seines heiligen und guten Willens zu schenken."

Ich weinte vor Bewegung, Freude, Dankbarkeit.

Mein Herr, der du den Schlüssel Davids hast, wie groß bist du! Welches Geschenk hast du meiner Kirche gemacht! Welch große und liebende Kirche muß in diesem Land aufblühen, wenn der Same, den du da hineinlegst, so vielversprechend ist! Welche Auferstehung wird dieses Volk sehen, das noch wie tot, taub und blind lebt, da niemand dein Licht aufstrahlen und dein Wort erklingen läßt!

Danke, mein Gott und Retter, mein Freund und Freund der Sünder!

Ich will dem Herrn allezeit singen,

ihm Loblieder singen, solange ich bin.

 

8

Ich behalte die drei Brüder einige Zeit bei mir, um ihre Liebe zu dir, meinem Bräutigam, zu genießen, und damit die Kirche dieser Stadt sie kennenlernt. So gewöhnen sie sich auch an das neue Klima und an den Dialekt dieser Bevölkerung.

Ich behalte sie solange, bis du mir nicht erlaubst, mit ihnen vollkommene Glaubens- und Liebesgemeinschaft in dir zu genießen, und bis du mir Erleuchtung gibst über die Aufgabe, die ich ihnen anvertrauen soll.

Es ist keine verlorene Zeit: du zeigst mir die Glaubens- und Naturtalente, die sie in ihrem Schweigen verstecken.

Sisinius ist der älteste und der Diener der drei. Er ist von einem großen missionarischen Eifer bewegt: man kann sagen, daß er "der Zeigefinger Christi" ist, so sehr, daß er sich aufopfert, allen zu zeigen, daß du, Jesus, der wahre Lehrer, das wahre Licht, die Rettung und die Stärkung der Herzen und die Mitte bist, die die verlorenen und uneinigen Schafe in einer einzigen Herde vereint. Er ist ausdauernd und treu, fähig, dein Kreuz ohne klagen zu tragen, bereit, Beleidigungen und Leiden um deines Namens willen zu ertragen, ohne sich beleidigt zu fühlen.

Sisinius wird die Last der Verantwortung über ihr Leben und ihre Mission tragen können. Er wird der Diakon sein, der die Füße wäscht, derjenige, der die Herzen vorbereitet, damit sie dir, dem Sohn Gottes als wohlgefälliges Opfer dargebracht werden. Er hat Reife und Weisheit, um die geeignete Speise für jeden einzelnen zu wählen, und um sie zur rechten Zeit auszuteilen, die Speise deines Wortes, Milch und feste Speise für jedes geistliche Alter der Christen und Neugetauften.

Martirius, der "Zeuge", wird Lektor werden. Er wird dein Lob singen, er wird die Worte deines Evangeliums in den Tälern dieses Landes erklingen lassen. Er, der gelernt hat, das Schwert zu führen, wird jetzt das Schwert des Geistes, welches dein Wort ist, in der Hand halten, mein Gott! Er hat gelernt, Sprachen zu sprechen, die nicht die seinen sind, als er den Königen diente; jetzt wird er deine Worte übersetzen für Ohren, die nicht daran gewohnt sind.

Er fastet, wie du, Erstgeborener der Toten, mit deinem Beispiel vor dem Anfang deiner Predigtzeit gezeigt hast. Mit seinem Fasten setzt er ein Zeichen für die höheren Güter, er macht sich zum Verkündiger von dir, Brot, das sättigt, und Wein, der Freude gibt!

Alexander, mit seiner Jugend und seiner einfachen und heiteren Freude, wird Pförtner sein: er wird die Türen denen öffnen, die dein Wort hören und dein Brot empfangen wollen.

Sein Glaube an dich ist stark und selbstlos. Er, der bereit ist, die Tür zu deinem Schafsstall zu öffnen, wird auch bereit sein, sie zu schließen, damit weder die Schatten noch die Namen der stummen und abscheulichen Götzen, die die Leute in diesem Land unterjochen, eintreten! Er wird die Zögernden anziehen, er wird den Jungen und Kleinen den steilen Weg, der zu dir, Freund der Menschen, hinführt, annehmbar machen, um deine heilige Kirche zu bilden!

Ich bin sicher, daß du selber, göttlicher Fischer, sie segnen und ihr Leben fruchtbar machen wirst, denn dein Geist hat so prophetisch gesprochen:

Seht, wie gut und schön ist es,

wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen!

Denn dort spendet der Herr Segen

und Leben in Ewigkeit.

 

9

Ich habe die drei Brüder, die Gabe Gottes, in eines unserer Täler begleitet, in das breiteste, nicht in das entfernteste, aber das am schwierigsten erreichbare.

Jetzt bin ich zurückgekehrt, mein Herr, Leben und Wahrheit; ich vertraue dir ihr Leben und ihre Mission an.

Sie sind zu dritt, aber es ist als ob sie einer wären, so sehr verbindet sie deine Liebe. Und du hast sie mit mir vereint, so daß ich einen Teil von mir selber dort gelassen habe.

Wir reisten lange, stiegen auf die Berge, indem wir durch Wälder gingen, wo der Weg - stückweise - in Abgründe zu verschwinden schien. Aber die Mühe wurde von der Freude abgegolten.

Selig, wer in dir seine Kraft findet,

und in seinem Herzen die heilige Reise unternimmt:

seine Kraft wächst längs des Weges.

Du hast mir einen geeigneten Ort für sie gezeigt, einen Ort, der Mittelpunkt ist in diesem Tal, von Bächen und Abgründen durchzogen.

Dort ist ein Präsidium römischer Soldaten stationiert: ein Vorsichtsgeschenk. Die Bevölkerung ist schon gewohnt, mit Fremden umzugehen, und die militärische Präsenz wird eventuelle Proteste und Aggressionen entmutigen, welche wegen der Glaubensboten durch die Götzendiener entstehen könnten.

In jenem Tal gibt es nämlich viele herrschende religiöse Kulte. Dort gibt es den Mitraskult und jenen des Anubis mit seinen Formen von Halbmenschen und Tieren, jenen der Isis, boshaft wie die Viper auf ihrem Götzenbild, jenen des Serapis, der zur Rebellion anstiftet, dazu alle anderen stummen Gottheiten, die gegen dich Bosheit und Schmähung schreien lassen; gegen dich, o Gott, den wahren Liebhaber der Menschen.

Diese Dämonen lassen dem Menschen seine ganze Schuld und sie ziehen ihn ständig in sie hinein, indem sie ihn schreckliche Ängste und quälende Einsamkeit erleiden lassen.

Ihre Rebe ist aus der Sodomwurzel,

aus den Feldern Gomorras.

Ihre Traube ist giftig, hat bittere Beeren.

Schlangengift ist ihr Wein, tödliches Viperngift.

Dort will ich deinen heiligen Namen, o Jesus, erklingen lassen, der einzige Name, der Frieden und Heil bringt. Und ich verkünde ihn mit dem Leben der drei Söhne, der drei kostbaren Mitarbeiter, die du mir gegeben hast.

Ich habe sie in Mecla gelassen, ein Dorf in einer zentralen Lage Anauniens. Sie waren mir dankbar: wenig entfernt, längs der Straße, haben sie Felsen entdeckt, die jenen gleichen, in die sie gewohnt sind, ihre Wohnstätten, die Kirchen und Klöster in ihrem Ursprungsland, Kappadozien, zu graben.

Ich hörte sie murmeln: "Wenn wir hier wohnen könnten, wie der Prophet Elias, wie Johannes der Vorläufer, versteckt, wie der Same, der stirbt!"

Ich habe ihren Wunsch gesegnet, im Wissen, daß du, Herr des Himmels und der Erde, ihnen bald eine Wohnstatt mitten unter den Menschen, die dein Wort hören sollen, errichten wirst!

Ich habe sie dort gelassen, aber ich trage sie hier im Herzen und zu deinem Altar.

Sie sind meine Stimme in jenem tauben Land, dein Leuchtturm in jener Finsternis, deine Braut, die Kirche, die bestimmt ist, zu wachsen und sich auszubreiten, dir Kinder aus dem lebendigen Brunnen der Taufe zu zeugen und bestimmt, das Feuer der Liebe zu entzünden.

Ja, sie sind schon der Same der Kirche, denn sie leben von deinem Brot und sie sind vereint durch deinen Heiligen Geist!

 

10

Seit einigen Jahren sind meine drei Söhne dem Land Anaunien zugeteilt. Jeden Tag bete ich für sie, jeden Tag vertraue ich sie dir, Vater, an und jeden Tag danke ich dir für ihren Dienst in deinem Reich.

Heute haben sie mich besucht: welche Freude, sie zu sehen! Sie haben nicht ihr Feld verlassen, sondern sie wollten noch einmal den Samen deines Wortes aus meinem Mund empfangen!

Welchen Trost haben sie mir bereitet!

Sie sind Trost wegen der Treue und Einfachheit ihrer Liebe zu dir; auch was sie von deinem Werk erzählt haben, bereitet große Freude: unter den Bewohnern jenes Gebietes gibt es jetzt eine kleine Kirche! Einige Männer und einige Frauen haben das Licht empfangen, haben die nichtigen Götzen verlassen und freuen sich des Vertrauens in dir, Vater, deiner Vergebung, der Weisheit, die du schenkst, der gegenseitigen Liebe und der Gemeinschaft deines Heiligen Geistes. Die Schwierigkeiten und die Feindseligkeiten, die sie leiden lassen, entmutigen sie nicht.

Ich habe mich gefreut, o Friedensfürst, wegen der Erzählung deiner Diener. Sie haben eine lange Zeit in der Stille gelebt, eine fruchtbare Stille: ihr Leben war dein Leben, und dein Leben ist Licht.

Betend und liebend leben sie in der Einheit, aus Liebe zu deinem Namen, wissend, daß, wo zwei oder drei in deinem Namen versammelt sind, du zugegen bist! Sie wußten, daß du in ihrer Einheit warst und bist - eine Einheit, die Verzicht und Abtötung kostet. Sie boten und bieten dir dieses Kreuz an, das in allem mit Schlichtheit begleitet ist, und du warst und bist gegenwärtig und du ziehst zu dir - nicht zu ihnen - die Herzen derer, die nach Wahrheit, Licht und Liebe dürsten.

Sie haben ertragen und ertragen noch immer viele Widerwärtigkeiten und Schikanen wegen der offenen Feindseligkeit, mit der viele Heiden sie behandeln.

Sie sind aber gelassen und zuversichtlich und bauen auf deine Verheißungen:

Unser Gott ist ein Gott, der rettet.

Gott, der Herr, befreit von dem Tod.

Sie suchen immer den Frieden, besiegen das Böse mit dem Guten, sie reagieren nicht mit Gewalt, weder mit Werken noch mit Worten.

Wie du gesagt hast, du Opferlamm, widersetzen sie sich nicht gegen den Bösen.

Durch die Kraft dieses Zeugnisses haben sich einige Götzenanbeter deinem Frieden geöffnet; sie haben angefangen, nach deinem heiligen Namen, nach deinem nahrhaften Wort und nach deinem frohen Lob zu fragen!

Sie sind frohe und treue Verkündiger von dir geworden, ohne aufzuhören, in Einheit und in Gebet zu leben, denn sie sind sich immer bewußt, daß du dort zugegen bist, wo zwei oder drei in deinem Namen versammelt sind, und sie wissen, daß wir ohne dich nichts tun können! So fängt der Duft deiner Liebe an, sich unter jener harten und gewalttätigen Bevölkerung auszubreiten.

Unter der Führung des Sisinius sind sie ausdauernd im Verkünden deines Wortes: als erste hören sie auf das Wort, sie bewahren es und machen es zum Lebenssamen in ihren Gesprächen mit denen, die sich für den Glauben an dich öffnen. Und in diesem Glauben leben sie und drücken geistliche Gemeinschaft aus, die Freude und gegenseitige Hilfe zeugt. Deine heilige Taufe, mit der Salbung des heiligen Öls, verbindet weiters denjenigen, der wiedergeboren wird, mit dir und mit mir, deinem Apostel, der beauftragt ist, sie dir als gutes Korn für deine Kornkammer zurückzugeben.

So bauen sie deine Kirche auf, die sie dann mit der heiligen Eucharistie nähren, in welcher sich deine Liebe vollendet. Du zeigst sie uns und gießt sie in uns ein, um uns am göttlichen Leben teilhaben zu lassen, um uns in den Kreis der dreifaltigen Liebe des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes einzubinden!

Wunderbarer Ratgeber, du hast ihr Leben gesegnet und du segnest ihre Worte, die wie die Saiten einer Zitter auf dem Instrument ihres Lebens ertönen, das verbunden ist im Gehorsam und in der gegenseitigen Liebe.

Sie bringen meine Freude zum Überfließen, denn ihr Leben ist dein Wunder, das noch größer ist als jene Wunder, die du vollbringst, um auf ihren Glauben zu antworten und mit denen du jene begleitest, die dich unter den Völkern verkündigen.

Sie leben verbunden mit ihrem Bischof, denn sie wollen nur zu deiner Ehre sein: sie sind weit davon entfernt, die Ehre der Menschen zu suchen!

Ehre sei dir, mein Gott, du Liebhaber der Menschen!

Ehre sei dir, der du uns Sünder würdig machst, deine Heiligkeit der Welt vorzustellen! Ehre sei dir, der du liebst und rettest!

Die Antwort des heiligen Bischofs Ambrosius ist wirklich deine Eingebung, dein Geschenk gewesen.

Du gibst nicht nur gute Ratschläge oder gute Vorschläge, du sendest Menschen! Uns hast du deinen Sohn gesandt! Dein Sohn hat die Apostel gesandt! Die Apostel haben andere Apostel gesandt. Und wenn ich keinen anderen senden kann, dann werde ich selber gehen, wie von dir gesandt!

Diese deine Kinder, deine mir anvertrauten Schafe, mit der kleinen von ihnen gezeugten und versammelten Gemeinde, haben einen heiligen Bau errichtet: ein Haus, wo sie betend, lobend und singend leben; wo sie leben und denen dienen, die nach deinem Wort hungern und dürsten; wo sie die aufnehmen, die den Weg deiner Kenntnis anfangen wollen; wo sie konkrete Zeichen deines Mitleids für die Armen und Schutzlosen sein wollen; wo sie die Heiligen für die göttlichen Mysterien versammeln wollen.

In jenem Haus ist Sisinius der aufmerksame und freigebige Diakon; Martirius verkündet für sich und für die anderen dein Wort und stimmt deinen Lobgesang an; der wachsame Alexander öffnet die Tür und die Tür der Herzen mit seinem spontanen Glauben und mit seiner Sanftmut.

Vater, ich danke dir und bete dich an mit dem Sohn und dem Heiligen Geist!

Diese drei Brüder lassen das Geheimnis deiner Dreieinigkeit in ihrer dreifachen Liebe aufleuchten: die väterliche Liebe, denn sie lieben alle mit Selbstlosigkeit; die kindliche Liebe, denn sie gehorchen einander mit Freude; die eheliche Liebe, denn sie sind wie in einer Familie vereint, die im Geist immer neue Kinder zeugt!

 

11

Ich bin mit dem Bau der Kirche für die Gemeinde der Stadt Trient beschäftigt.

Die Kontakte mit den Architekten und den verschiedenen Arbeitsleitern beschäftigen mich sehr, denn sie verlangen ständigen Einsatz. Es ist eine Arbeit für dich, Eckstein, für deine Braut: deine ganze Liebe für sie soll darin erscheinen, und ihre ganze Liebe für dich soll darin erklingen!

Diese Arbeit für den Bau der heiligen Stätte wird begleitet von der täglichen Arbeit, um deine Gemeinde auf der soliden Basis des Glaubens aufzubauen.

Die Schwierigkeiten wurzeln in den Herzen der Menschen. Unter den anderen Schwierigkeiten stelle ich diese fest, mein Herr Jesus: die getauften jungen Männer lassen sich von ihren Gefühlen und Leidenschaften treiben und manchmal wählen sie ihre Braut unter den Mädchen, die nicht an dich glauben. Und die christlichen Eltern, von den Äußerlichkeiten geblendet, schauen mehr auf die soziale Stellung und auf die scheinbare Sicherheit des Reichtums, als auf die Heiligkeit der Ehe; sie geben ihre Töchter dem ersten, der um sie wirbt, auch wenn dieser Heide ist. So werden die Teile deines Leibes zum Spielball der Dämonen, die sie nicht nur leiden machen, sondern auch die Festigung deiner Herde verhindern, indem sie die Bildung von echt christlichen Familien verhindern.

Eine andere Schwierigkeit: jene, die Gastfreundschaft gewähren, behandeln ihre Gäste unfreundlich, sie sind unfähig, ein gütiges und freundliches Gesicht zu zeigen.

Ich mache sie auf Stellen in der Heiligen Schrift aufmerksam: auf das Beispiel der Kinder Benjamins, die vernichtet wurden, weil sie wegen ihres Egoismus und ihrer Zügellosigkeit nicht die Gastfreundschaft geachtet hatten.

Trotz Unverständnis fahre ich fort, dein Evangelium zu verkünden, damit die Menschen in das Mysterium deines Todes und deiner Auferstehung eingeführt werden, auch für die obengenannten wichtigen und grundlegenden Aspekte des Lebens.

Muß ich auch wandern in finsterer Schlucht,

ich fürchte kein Unheil, denn du bist bei mir.

* * *

Heute beschäftigt ein ständiger Gedanke meinen Geist und mein Herz; ein ständiges Leiden, begleitet von der Erinnerung an die drei Missionare in Anaunien und ihre Kirche, schleicht sich in mein Gebet.

Warum dieser Gedanke und dieses Leiden, mein Herr und König? Haben sie dich verraten? Nein, das ist unmöglich! Sie sind heilig, sie haben ihre ganze Existenz für dein Reich gegeben. Sie sind demütig und gehorsam, und den Demütigen und Gehorsamen schenkst du deine Gnade.

Sind sie in Schwierigkeiten? Ob dein Name - vom Bösen gehaßt - Grund für Leiden und Verfolgung für sie ist? Du, Jesus, hast gesagt: die Welt haßt euch!

Warum bin ich den ganzen Tag von diesen Gedanken gequält?

Warum toben die Völker,

warum machen die Nationen vergebliche Pläne?

Ich will nachsehen. Ich will deine Kinder, meine Brüder, meine Hand, meine Stimme, besuchen.

Wenn du sie des Martyriums würdig gemacht hast, oh wie beneide ich sie! Du hast sie mir vorgezogen: sie sind dessen wohl würdig!

Ich werde den Bau verlassen und werde mich mit einem Diakon auf den Weg machen, falls sie meine Hilfe brauchen. Was sage ich? Deine Hilfe, die du gibst, indem du dich meiner bedienst. Und wenn Gefahr droht, so möge der Hirte als erster vom Wolf angegriffen werden, damit die Schafe gerettet werden. Nimm mich, du, der du die weißen Kleider gibst, wenn du mich deines Reiches für würdig erachtest, und laß die drei noch hier, um dir zu dienen, die eins in dir geworden sind und die Licht und Salz in jenem noch finsteren Land geworden sind.

Möge mein Leben dir zum Lob gereichen!

 

12

Ich danke dir, Herr Jesus Christus, für den Frieden, den du mir schenkst.

Ich bin mit den Dreien zurückgekehrt. Sie sind dir bis zum Schluß treu geblieben: sie haben den Lauf beendet, sie haben den Glauben bewahrt, nachdem sie ihn einem Volk weitergegeben haben, das ihn fruchten lassen wird. Sie sind der Same, der in die Erde gefallen ist, der Same, der stirbt und viel Frucht bringt.

Als wir uns Mecla näherten, spürten wir eine sonderbare Stille in der Luft und einen beißenden Rauchgeruch, wie von einem verbrannten Haus.

Das Kirchlein der Christen mit der nebenstehenden Wohnung der Missionare war verwüstet. Das Dach war weg. Es war nicht eingestürzt, es war einfach nicht mehr da.

Jemand weinte dort.

Ein Mann hat unsere Ankunft und unsere Verwunderung bemerkt und hat uns in traurigem Schweigen auf einen Weg in die Felder geführt. Der Rauchgeruch wurde immer stärker; dann sahen wir - feuergeschwärzt - die Statue eines Gottes auftauchen. Nun verstand ich.

Wir knieten vor einem Haufen rauchender Asche nieder und beteten. Schwarze Kohle und weiße Knochen lagen dort beisammen wie konfuse Stimmen, die gleichzeitig lobten und anklagten: ein Lobgesang für deine Getreuen und für die Heiden ein Anklageschrei.

Mit Tränen in den Augen beteten wir lange in Stille, bis dein Frieden und dein Licht in mir einkehrte, du ewiger Priester, Leben der Heiligen:

Wer in mir bleibt, bringt reiche Frucht.

Das Blut der Märtyrer - Same für die neuen Christen!

Kostbar ist in den Augen des Herrn

der Tod seiner Frommen.

Aus meinen Lippen begann das Lob für die reiche Ernte zu sprudeln, die ich schon in jenem Tal mitten in den Bergen heranreifen sah und über jene Berge hinaus in anderen Tälern.

Welch ein Gewinn, welche Ernte für dich!

Ein neues Volk wird den Herrn loben!

Die Freude fing an, aus meinen Augen zu leuchten, und dann fingen jene Christen, die sich um uns versammelt hatten, an zu erzählen.

Während ich behutsam die Knochen und die Asche einsammelte, aus der noch leichte Rauchwolken stiegen - wie ein dir wohlgefälliger Weihrauch -, und sie in ein schneeweißes Tuch legte, hörte ich zu, wie man deinem Wort, mein Gott, zuhört.

 

13

Die Bevölkerung war dabei, das große Frühlingsfest vorzubereiten: eine Prozession um die Felder, Götzenopfer, Orgien und Tanz.

Jedes Jahr muß eine Familie das Tier für das Opfer bringen und den Beginn des Festes anzeigen, indem sie das entsprechende Banner erheben.

Diesmal wäre eine Familie an der Reihe gewesen, die seit kurzem christlich geworden und in der heiligen Taufe reingewaschen worden war.

Sollen sie das Tier geben oder es verweigern? Geben würde heißen, daß Saturn lebendig ist, daß dieser Aberglaube wichtig ist. Das Tier verweigern heißt, den Zorn und Haß des ganzen Dorfes auf sich ziehen.

Sisinius wird befragt. Er begleitet seine Antwort mit dem inbrünstigen Gebet aller drei. Es gibt keinen Zweifel, wir verraten den Herrn Jesus nicht, wir verleugnen ihn nicht. Wir sind bereit, den Armen auch mehrere Tiere zu schenken, aber wir wollen uns nicht von unserem einzigen Retter abwenden, um den diabolischen Betrug fortzusetzen. Er hat uns gerettet mit dem einzigen und vollkommenen Opfer, und Er lebt - auferstanden - mitten unter uns. Es gibt keinen anderen Gott außer dem wahren Gott, der eins und dreieinig ist!

Die Organisatoren des Festes denken nicht vernünftig. Mit ihnen kann man nicht reden. Das Fest muß abgehalten werden, es ist ein Fest des ganzen Dorfes, alle müssen sich beteiligen: warum weigern sich einige? Die Schuld daran haben die drei aus dem Orient.

Bei der Dämmerung - es ist Donnerstag, 28. Mai - dringen einige mit Gewalt in die Wohnung ein, wo sich die kleine Gemeinde versammelt; mit einer Trompete und einem Beil verletzen sie den schon alten Sisinius schwer. Dann entfernen sie sich.

Haben sie vielleicht Angst vor den Soldaten? Diese müssen die Kultfreiheit garantieren! Die Christen dürfen nicht verfolgt werden. Sogar der Kaiser ist Christ!

Die Nacht verläuft ruhig, wie eine große Wache für Martirius und Alexander, die mit armseligen Mitteln versuchen, Sisinius den Durst zu stillen und ihm die Schmerzen zu lindern.

Trotz allem, treu ihrer Aufgabe, singen sie früh morgens am Freitag, 29. Mai, mit einigen neuen Christen das Lob Gottes.

O du mein Gott, dich suche ich,

meine Seele dürstet nach dir,

nach dir schmachtet mein Leib.

Denn deine Gnade ist besser als das Leben,

meine Lippen werden dich preisen.

Es ist Freitag, ein günstiger Tag für die Märtyrer!

 

14

Beim Ertönen des Lob- und Bittgesangs widerhallt ein sonderbarer und unheilvoller Lärm. Sie kommen zahlreicher als am Abend zuvor. Sie sind mit Beilen, spitzen Pfählen und anderen tödlichen Werkzeugen bewaffnet. Sie schlagen aufs neue auf Sisinius ein und zerfleischen seinen Körper. So opfert er, der erste, als erster sein Leben.

Martirius gelingt es, sich in dem am Haus angrenzenden Garten zu verstecken, aber die Frau, der der Garten gehört, verrät ihn jenen Wütenden, die ihn suchen. Sie schlagen ihn, bringen ihn ins Haus zurück und durchbohren ihn mit den mitgebrachten Pfählen.

Das Kirchlein wird entweiht und abgedeckt; sogar die göttlichen Mysterien werden entweiht.

Einige tragen die Schindeln und die Balken des Daches ab und bringen sie hierher vor dieses Götzenbild.

Auch der jüngste, Alexander, wird gefaßt und mit den Füßen an die Körper von Sisinius und Martirius gefesselt. Dann werden sie auf dem ärmlichen Lager zum Scheiterhaufen gezogen, der in der Zwischenzeit errichtet und entzündet worden ist. An Sisinius' Hals wird als Zeichen des Spottes eine Schelle gehängt, wie jene, die man den Tieren auf der Weide umhängt.

Martirius stirbt als zweiter auf dem Weg dorthin, während Alexander, der auf den spitzen Steinen des Weges Teile seines Fleisches verliert, noch lebend hinkommt.

Man beeilt sich: Saturn wird zufrieden sein, wenn man ihm anstelle von einem Opfer drei darbringt!

Sisinius und Martirius, die ihr Opfer dir, dem lebendigen Gott, schon dargebracht haben, werden sofort ins Feuer geworfen.

Alexander fragt man: "Widersagst du deinem Gott?"

Jene Barbaren benehmen sich wie die römischen Präfekten der Vergangenheit: "Wenn du deinen Gott lästerst, rettest du dein Leben!"

"Warum soll ich den lästern, der mich geliebt und gerettet hat und der mir das ewige Leben gegeben hat? Wer sein Leben retten will, wird es verlieren.

Ich erwarte mein Heil von dir, Herr,

ich gehorche deinen Befehlen.

Der Herr ist mein Erbteil und mein Kelch:

in deinen Händen ist mein Leben.

Ich weiß, daß er auch euch liebt".

Daraufhin wird Alexander noch lebend in die Flammen geworfen, so wie der selige Polikarp in seiner Heimat. Er übergibt den Geist und den Leib dir als wohlriechendes Opfer zur Ehre, mein Gott!

Die Flammen haben noch nicht alles verzehrt, als sich die Natur rächt. Ja, die Schöpfung kann der Schändung, die man dem Schöpfer antut, nicht still beiwohnen!

So vergiltst du dem Herrn, du törichtes und unwissendes Volk?

Ist nicht er der Vater, der dich geschaffen,

der dich gemacht und eingesetzt hat?

Es wird Nacht vor dem Mittag. Der Himmel bedeckt sich mit solch schwarzen und dichten Wolken, daß alle fliehen. Den Boden streifende Blitze, schreckliche Donnerschläge und ein starker und mächtiger Wolkenbruch, der die Erde erzittern läßt, gehen der furchterregenden Rotfärbung des Horizonts voraus.

 

* * *

Ab und zu wurde die Erzählung von drohenden Schreien und von Gesten offener Feindseligkeit, mit der die Heiden unsere Verehrung hätten verhindern wollen, unterbrochen. Ich war zuversichtlich und gelassen, denn du hörst das Gebet:

Schütze mich wie deinen Augapfel,

behüte mich mit dem Schatten deiner Flügel

vor den Frevlern, die mich unterdrücken,

vor den Feinden, die mich umringen.

Wir blieben ruhig und wohlwollend, ohne das Böse mit Bösem zu vergelten.

Am Ende der Erzählung blieben wir noch lange still und beteten das Geheimnis deiner unendlichen Liebe, o Gott, das in jenem wunderbaren Opfer verhüllt ist, an.

Mit deinen Worten tröstete und stärkte ich den Glauben der zitternden Christen:

Meine Seele, warum bist du so betrübt

und bist so unruhig in mir?

Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken,

meinem Gott und Retter, auf den ich schaue!

Es näherten sich uns einige Soldaten. Mit zufriedener Miene wollten sie mir versichern, daß die Verantwortlichen festgenommen worden waren und daß sie der Justiz des Kaisers übergeben würden.

 

15

Ich, Bischof deiner heiliger Kirche, Herr Jesus Christus, will, daß sich die Justiz deines Reiches vollziehe.

Ich werde zum Kaiser gehen und werde erreichen, daß die Schuldigen nicht verurteilt werden.

Ich werde zu dir kommen und erreichen, daß sie sich bekehren, daß sie den Glauben und die Liebe zu dir annehmen, welche meine drei Kinder gelebt und bezeugt haben:

so werden die Sünder leben und sie werden "gerecht" gemacht werden!

Ich werde "die Gerechtigkeit" der drei Zeugen erreichen. Ihre Gerechtigkeit besteht darin, daß sich dieses ganze Gebiet bekehrt und lebt, daß alle sich ihrer Sünden erinnern und aus Freude wegen der empfangenen Vergebung singen, daß alle dich einstimmig loben mit den Worten:

Lobe den Herrn, meine Seele,

und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat.

Er handelt an uns nicht nach unseren Sünden

und vergilt uns nicht nach unserer Schuld.

Die Namen der drei Märtyrer sollen als Segen bleiben auch für diejenigen, welche - von falschen Überzeugungen und vom Orgiendurst verblendet - sie bei ihrem Fest geopfert haben!

Sie werden erkennen, daß der Glaube Alexanders wunderbar und stark ist, wie der Abrahams, der die Tür öffnete, um Gott bei seinem Besuch auf der Erde zu empfangen und der glaubte, daß Er die Toten auferstehen lassen kann! Sie werden lernen, dein Lob zu singen, o Gott, und sie werden sich freuen, den Namen Martirius mit dem Davids, dem heiligen Sänger deiner Barmherzigkeit, zu verbinden!

Und, indem sie sich auf die Fürsprache der Drei freuen, werden sie den demütigen, barmherzigen und freigebigen Dienst des Diakons Sisinius nachahmen, und sie werden weiterhin seinen Glauben und seine Liebe anflehen als Mittel gegen ihre Übel, besonders gegen das Böse, das vom Teufel stammt!

Vor deinem Namen, Amen Gottes, muß auch der Götze der Rache fallen; dieses Idol, das in den lügenhaften Erzählungen der heidnischen Mythologie steckt und das die Ausbreitung des Hasses und der Gewalt, Werkzeuge des Teufels, stärkt. Wenn die Mörder durch meine Vergebung und die deiner Kirche den Namen des Vaters, den du uns kennen und lieben gelehrt hast, kennenlernen werden, werden sie merken, daß Er der lebendige und wahre Gott ist, der einzige über allen Göttern, der einzige, der die sündigen Menschen liebt: und sie werden auf dich hören, du heiliger und guter Gesandter!

Er holte sie aus der Finsternis und aus dem Todesschatten:

er sandte sein Wort und heilte sie!

 

16

Selig die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes genannt werden! Diese deine Worte, o Herr, der du die sieben Geister Gottes besitzt, scheinen mir den Weg und das Ziel der drei Zeugen zu zeigen. Sie haben deinen Frieden dem Volk gebracht, das von dir entfernt war. Sie haben mit ihrer Arbeit und Opferbereitschaft die Mauer zerstört, die das Volk von dir trennte, und sie haben ihm auf vollkommene Weise das Geheimnis deines Todes und deiner Auferstehung gebracht. Sie sind wirklich deine Kinder!

Ich denke nach über alle deine Werke,

ich sinne nach über deine Wunder!

Während die Tage vergehen, wird mein Geist immer mehr erleuchtet vom Licht des Geheimnisses, das sich durch ihren glorreichen Tod vollzogen hat. Ihr Tod ist für mich kein Grund zum Weinen, denn deine Herrlichkeit leuchtet darin auf, o dreieiniger und dreifaltiger Gott. Sie haben sich geopfert mit einem einzigen Glaubensakt: das Geheimnis deines Lebens, unseren Augen verhüllt, hat sich in ihrer Zahl gezeigt. Und dein Frieden kommt durch sie auf unsere Erde, denn sie haben sich in die einzigen wahren Ostern eingepfropft.

Ich habe von deinen Heiligen und von deinem Wort, o mein Schöpfer, gelernt, daß in unserer Wohnstatt, in dieser von dir geschaffenen Welt, nichts aus Zufall geschieht. Alles ist Botschaft von dir, alles ist Gefäß deiner Liebe und deiner Herrlichkeit.

Du machst die Winde zu deinen Boten und die zuckenden Blitze zu deinen Dienern; du schenkst deinem Volk festgesetzte Tage zur Begegnung mit dir; du sprichst aus dem Donner; du befiehlst der Taube, Noah den Ölzweig zu bringen und ordnest dem Fisch an, die silberne Münze für Simon Petrus zu bewahren; du stellst den jungen Esel auf den Weg Jesu, damit er offenbaren kann, daß er der Messias ist, daß er sich als sanfter und demütiger König deinen Gläubigen zu erkennen geben kann.

In alles, was in Anaunien geschehen ist, hast du die Botschaft gelegt, die zu uns kommen soll, damit wir dich kennen, lieben und anbeten im Geheimnis deines fleischgewordenen Sohnes, ein Geheimnis, das schon unser Leben erfüllt.

Der Tag des Opfers der drei Märtyrer war Freitag: sie haben sich mit dir, dem Hohenpriester, vereint an dem Tag, an dem du uns gerettet hast, Tag, an dem deine Kirche sich deiner Erhöhung erinnert. Von der Höhe deines Kreuzes ziehst du alle an dich.

Der Tag ist prophetisch: dein und ihr Opfer sind ein einziges Geschenk, ein einziger Gehorsam, der dem Vater wohlgefällig ist: die Heiden, die von diesen Ereignissen hören, werden ihren Blick auf dich richten lernen, und die drei Märtyrer werden fortfahren, zu bezeugen und dein Heil zu schenken!

Auch die Stunde, in der sie festgenommen und zu Tode gemartert wurden, "bei Sonnenaufgang", ist Teil des Geheimnisses: in jener Stunde wurdest du Pilatus übergeben und in jener Stunde bist du auferstanden. Nicht zufällig vollendeten deine Märtyrer in jener Stunde den Lobgesang mit dem Opfer ihres Lebens: ihre Vereinigung mit dir hat das Licht des wahren Glaubens in jener finsteren Region aufgehen lassen.

Auch Trompete und Beil, mit denen Sisinius erschlagen wurde, sowie die Schelle, die ihm um den Hals gehängt wurde, sind Offenbarung. So waren auch für dich, o Gekreuzigter, der Purpurmantel, die Dornenkrone und die Inschrift des Pilatus, ein Zeichen.

Die als Todesinstrument verwendete heidnische Trompete, verkündigt nun in die vier Windrichtungen, daß die Religion, der sie dient, nur das Leben nehmen kann; sie gibt die Ehre dem Mörder, dem Lügner.

Mit seinem Evangelisierungswerk hat Sisinius hingegen von jenem fruchtlosen Volk das Beil ferngehalten, das die unnützen Bäume fällt.

Die Schelle wiederum, letzte Schmähung des rechten Glaubensverkünders, zeigt allen, wer der gute Hirte ist für jene, die noch Unmenschen sind. In der Tat ließ Sisinius als erster dein Wort ertönen, das zum wahren Schafsstall führt, o wahrer Hirte aller!

Das Sichverstecken des Martirius ist nicht als Feigheit oder als ängstliche Flucht des Hirten vor dem Wolf zu verstehen. Er war kein Söldner. Als wahrer Jünger wollte er seinen Kräften nicht zuviel zumuten, indem er sich spontan anbot. Dieser Demutsakt gab ihm die Kraft, um das Kreuz, das für ihn bereit war, nicht zu verweigern.

Der Garten, in dem er Zuflucht suchte, ist nämlich deine Kirche, die als Mutter die Neugeborenen zwischen purpurroten Rosen und weißen Lilien aufnimmt und schützt. Der Märtyrer, auserwählter Teil der Kirche, begoß mit seinem Blut alle Pflanzen, damit sie das Leben in deiner heiligen Taufe empfangen könnten.

Er wußte, daß dein Jünger nicht für sich selber lebt, noch für sich selber stirbt: deshalb beschloß er nicht selber seinen Tod und verweigerte ihn nicht durch seinen mutigen und dankbaren Glauben. Die Frucht im Garten deiner Kirche ist groß; sie fährt jetzt fort, neue Getaufte zu treiben. Ist nicht vielleicht die junge Frau, die deinen Diener im Garten gefangen sehen wollte, die Kirche, die dich, o Jesus, zurückhalten will als ihren Geliebten?

Dann ging auch Martirius über vom Garten, wo er wie du gefangengenommen wurde, zu jenem Garten, in dem du uns alle erwartest zum Erlösungsfest und zum Hallelujagesang.

Gesegnet unter den Söhnen ist Alexander: allein geblieben, er, der Jüngste und Liebhaber des Lebens, ist bewundernswert in den langhingezogenen Leiden, die er ertragen mußte - wie du, o Lamm - allein. Er blieb allein, um mit seiner Stimme deinen Namen zu bekennen vor den Flammen, die schon seine Brüder als Wohlgeruch Christi emporsteigen ließen.

Mit seinem Glauben, als Feuer in seiner Brust vom Retter entzündet, überwand er die Angst vor dem Feuer, die ihn in die Welt deiner Feinde zurückdrängen wollte.

Als er als letzter noch lebend in die Flammen geworfen wurde, wurde die Seite der Heiligen Schrift von neuem geschrieben, die von den drei Jünglingen Schadrach, Meschach und Abed-Nego spricht. Diese drei Jünglinge haben dieselben Anfangsbuchstaben wie die drei Märtyrer. Sie sangen dem Vater im Feuerofen den Dank der ganzen Schöpfung und zwar:

Wir kommen mit zerknirschtem Herzen,

wie Brandopfer von Widdern und Stieren!

Als solches gelte heute unser Opfer vor dir

und sei dir wohlgefällig.

Nebukadnezar sah sie begleitet und geschützt von einem vierten Mann, im Aussehen gleich einem Göttersohn. Sisinius, Martirius und Alexander, durchbohrt und getötet, brennend in den Flammen, waren mit dir vereint, o einziger Sohn Gottes!

Durch ihr Opfer ist das Mysterium deines Todes und deiner Auferstehung in unsere Geschichte eingegangen.

Herr Jesus Christus, du

bist in die Höhe aufgefahren und führtest Gefangene mit;

du hast Menschen als Opfer empfangen:

auch die Rebellen werden beim Herrgott wohnen.

In der Person der drei Zeugen hast du, mein Erlöser, deine Auffahrt fortgesetzt, du hast die Rebellen gerettet und wirst sie retten und zum Vater bringen.

Jetzt ist deine Kirche in dieser Region wirklich auf lebendigen Steinen gebaut und tief verwurzelt. Nichts wird sie erschüttern, keine feindliche Macht wird sie zerreißen, denn auch hier wurden deine Ostern in den Gliedern deines Leibes gelebt.

 

* * *

Dort, am Ort des Opfers, das nicht den Dämonen, noch Saturn dargebracht wurde, sondern dir, dem einen Gott in drei Personen, werde ich ein Gebäude zum Lob deiner Herrlichkeit, die du den Menschen mitteilst, errichten; ein Gebäude, um das Geheimnis deines Todes und deiner Auferstehung zu feiern; dort, wo es konkret unser Leben berührt und miteinbezogen hat; dort, wo dein Reich erschienen ist.

Jener Ort ist die Quelle, wohin ich selber, und viele nach mir, sich begeben werden, um das Blut und Wasser zu trinken, das wäscht, nährt und stärkt, das rettet und Leben gibt!

 

17

Die Liebe zu dir, Herr Jesus Christus, Zeuge des Vaters, hat mich dazu veranlaßt, zwei Briefe zu senden:

den ersten dem Bischof, der Ambrosius nachgefolgt ist: dieser hat die drei Zeugen im Himmel empfangen und sich mit ihnen freuen können: du hast ihn zwei Monate vorher in deinem himmlischen Jerusalem empfangen. Seine irdische Kirche muß lebendig werden durch das Kennenlernen und Empfangen des Zeugnisses der drei, die einige Zeit ihre Söhne waren.

Zusammen mit diesem Brief an den Bischof Simplicianus habe ich auch einen Teil der gesammelten Gebeine gesandt: kostbare Reliquien, Andenken an die Liebe, die Leben gibt.

Den zweiten Brief habe ich dem berühmten Jakob gegeben, der seine adlige und wichtige Position als Graf verlassen hat, um dir zu dienen, o Herr, und der jetzt im Begriff ist, in die entfernte Kirche des Orients, nach Konstantinopel, zu fahren. Dort liebt und leidet der Bischof Johannes Chrysostomus, der dein Wort mit "goldenem Mund" verkündigt! Auch er muß wissen und seinen Christen verkünden, welch glorreiche Fürsprecher sie im Himmel haben!

Ich habe ihnen geschrieben und die Taten erzählt und dich gelobt, mein Herr und Gott, dem ich dienen will, damit auch ich die Märtyrerkrone für dich verdiene!

Den Heiligen meiner Kirche überlasse ich die kostbare Asche, die ich im neuen heiligen Gebäude aufbewahrt habe, das ich in Trient - im Herzen der Diözese - errichtet habe, damit sie sich immer daran erinnert, auf welchem Grund sie gebaut ist, mit welchen lebendigen und kostbaren Steinen sie errichtet worden ist, von welchem edlen Blut sie begossen ist.

Meinem Schafsstall hinterlasse ich auch das Geschenk und die Aufgabe der Entfaltung des Glaubens und deiner Liebe, Herr Jesus, du Eckstein. Diese beiden haben zugenommen mit dem Opfer der drei Zeugen - auf die Erde gefallenes fruchtbares Korn - und mit der Vergebung, die sie ihren Mördern gewährt haben. Wenn diese meine Kirche in Trient, deine Braut, gefestigt sein und gedeihen wird, wird sie weder die Kirche von Mailand, noch die im Orient vergessen können. Der einen und der anderen wird sie das Zeugnis des heiligen Glaubens - durch deine Gnade, mein Erlöser - zurückgeben können, einen Glauben, den sie umsonst empfangen hat durch das stille Gebet, durch die sichere und freudige Verkündigung deines Namens, durch den Gesang, durch das Zeugnis und durch das Opfer der drei heiligen Märtyrer.

Sie stehen vor deinem Thron, o Opferlamm, bekleidet mit weißen Gewändern, mit Palmen in den Händen und sie singen:

Halleluja!

Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm

sei Lob, Ehre, Ruhm und Stärke

von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Heute - 1600 Jahre nach diesen Ereignissen

Die "Notizen" sind zu Ende.

Es folgen einige Zeilen über den Wunsch, den der heilige Bischof Vigilius in seiner letzten Betrachtung geäußert hat.

 

* * *

* Seit Jahrhunderten sendet die Kirche von Trient ihre Söhne und Töchter als Verkünder des Wortes des lebendigen Gottes und seiner Liebe in alle Richtungen, zu allen Völkern! Der Glaube an Jesus Christus, den Sohn Gottes, und die Hoffnung - von Vigilius und seinen drei Söhnen gesät - bringt Frucht zur Freude und Rettung der Völker. Halleluja!

* Mit dem gleichen missionarischen Geist hat die Tridentinische Kirche, für einige Jahre drei Priester der Kirche in Mailand angeboten. Auf diese Weise hat sie auf den Hinweis ihres Gründers geantwortet! Und noch immer antwortet sie: es gibt Trentiner Christen, die , wenn auch ohne offizielle Sendung, in der Diözese Mailand leben und den Herrn Jesus bezeugen. Es sind Laien und Ordensleute, die, vielleicht ohne es zu wissen, der Kirche des Ambrosius etwas zurückgeben von dem, was er der Kirche des Vigilius geschenkt hat.

* Und die Kirche in Kappadozien? Heute ist diese Region Teil der türkischen Republik, die zweieinhalbmal so groß ist wie Italien, fast achtzig Millionen Einwohner hat, die fast alles Moslems sind.

Der Christen gibt es wenige in der Türkei: sie gehören verschiedenen christlichen Konfessionen an: der katholischen, der orthodoxen, der armenischen, der syrischen, der chaldäischen, der anglikanischen, der protestantischen, usw.

Der Apostolische Nuntius in Ankara versucht gute diplomatische Beziehungen der Kirche Petri zu den Zivilbehörden zu unterhalten. Ein katholischer Erzbischof (in Izmir - das antike Smyrne) und ein Apostolischer Administrator (in Istanbul) versorgen den Glaubensdienst an den Katholiken mit wenigen ausländischen Priestern. Ein anderer Apostolischer Administrator, im Jahre 1993 für Anatolien - dem auch Kappadozien angehört - ernannt, versorgt die wenigen tausend Christen, die im Südosten des Landes leben. Es gibt noch einige Hunderttausende "Chryptochristen": Christen, die ihren Glauben verstecken aus Angst, damit sie arbeiten können und um keine Verfolgung und Diskriminierung zu erleiden.

Es ist nämlich nicht leicht, unter Moslems zu leben, wenn man andersgläubig ist. Die Tatsache, daß zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Christen noch 32% der Bevölkerung ausmachten und heute nur mehr weniger als 0,2% sind, gibt zu denken. Ungefähr vor zehn Jahren lebten im Stadtviertel Fanar von Istanbul ca. hunderttausend orthodoxe Christen: heute gibt es weniger als fünftausend. Da nur Moslems eine Arbeit finden, sind sie ausgewandert.

Das türkische Volk ist gastfreundlich, herzlich und freigebig. Der überhebliche und sektiererische Geist, den der fanatische Islam verbreitet, macht es in mancher Hinsicht leider zu einem schwierigen Volk.

Die Christen hoffen auf Gott Vater, der sicherlich auch aus diesem Volk Früchte der Heiligkeit wachsen lassen kann: Tausende gläubiger Moslems steigen täglich zum kleinen Heiligtum "Haus der Mutter Maria" hinauf, das sich auf dem Berg oberhalb der Ruinen von Ephesus befindet. (Es erinnert an eine späte Tradition, die in diesem Ort ein Versteck für den Apostel Johannes mit Maria während einer Verfolgung sieht).

Die Mutter Jesu und der Christen kann nur Gedanken und Gefühle der Liebe und des Verständnisses eingeben.

Kappadozien, das Land unserer Blutzeugen, ist ein Gebiet auf dem zentralen Hochplateau. Es wird immer mehr von Touristen besucht, die von den typischen Felsenszenen der Lavaformationen, von den beeindruckenden unterirdischen Städten mit den wunderbaren Kirchen, Klöstern und in Fels gehauenen Dörfern, angezogen werden. Es gibt dort aber keine Christen.

Der Tourismus hat bewirkt, daß eine der Felsenkirchen, armselig und isoliert, zwanzig Minuten zu Fuß vom Dorf Avanos entfernt, im Jahre 1992 dem Kult geöffnet wurde. Sie wird im Einverständnis mit den lokalen Behörden von einem italienischen Priester, der in der Hauptstadt, einige Autostunden entfernt, wohnt, liebevoll gepflegt. Die Touristen und die christlichen Pilger bekommen dort Zutritt, um zu beten und die Eucharistie zu feiern, wenn sie zuvor die Genehmigung einholen.

* * *

Wird es dem Glauben der Kirche von Trient gelingen, jemanden zu "senden", der auch in jenem Land das Lob des Vaters, den Namen Jesu und das Seufzen des Heiligen Geistes ertönen läßt, welches die heiligen Märtyrer Sisinius, Martirius und Alexander immer noch in unseren Herzen erklingen lassen?

Wird es einen Dank für das Geschenk von jenem Land geben? Wird der Wunsch des heiligen Bischof Vigilius in Erfüllung gehen?

Wird sich aus jenen gesegneten und uns so lieben Orten das feierliche Halleluja der Kirche nochmals erheben?

Im Jahre 1995 hat der Erzbischof von Trient eine kleine Gemeinschaft unserer Diözese gesegnet, damit sie zwei Schwestern sende, auf daß sie ein kleiner Same, eine kleine Flamme des christlichen Feuers in dem Land seien, dem wir die erste Verkündigung unseres Glaubens schulden. Und ein ähnlicher Segen wurde 1996 einer anderen Gemeinschaft gegeben, damit sie zwei Brüder nach Kappadozien schicke. Sie vergegenwärtigen dort, woher unsere Missionare gekommen sind, Jesus mit dem Leben und Gebet, nachdem sie aus Liebe zu ihm alles verlassen hatten.

Der Erzbischof von Trient, Giovanni Maria Sartori, verkündigte am 26. Juni 1995, dem Festtag des heiligen Vigilius, in seiner Kathedrale:

"Mit Freude habe ich heuer die Aussendung einer kleinen kontemplativen Gemeinschaft von zwei Laienschwestern unserer Diözese nach Konja (dem alten Ikonion) und demnächst einer anderen nach Anatolien (umfaßt auch das Territorium des alten Kappadozien) gefördert, um jene historische Verbundenheit zu erneuern, die zu den Ursprüngen unserer Kirche führt. Ich bin den Gemeinschaften von Tavodo und S.Valentino in Ala dankbar, daß sie uns die Möglichkeit gegeben haben, auch auf diese Weise ein lebendiges Zeugnis unserer Dankbarkeit zu geben, zusammen mit dem Willen, in Zukunft unseren Dialog und die Gemeinschaft mit der orthodoxen Kirche zu vertiefen."

 

* * *

GEBET

Heiliger Vater,

dein Sohn Jesus Christus

hat dich für seine Jünger

um die Gabe gebeten, vollkommen in der Einheit zu sein:

du erhörst sein Gebet,

an dem wir - sein Leib – teilnehmen.

Auf die Fürsprache

der heiligen Märtyrer Sisinius, Martirius und Alexander

gewähre den Kirchen

des Ostens und des Westens

- für deren Einheit sie Zeugen und Diener waren -

in der Heiligkeit

und in der gegenseitigen Liebe zu wachsen.

Durch Jesus Christus, unsern Herrn.

AMEN.

 

 

SEGEN DES HEILIGEN VIGILIUS

(aus einem alten Manuskript)

 

Der Herr Jesus Christus

leite deine Schritte

auf dem Weg des Friedens.

Er behüte dich wie seinen Augapfel.

Er begleite dich mit seiner

Gnade und Barmherzigkeit.

Er bestätige und bestärke dich

in jedem guten Werk,

in der Gerechtigkeit

und in der wahren Heiligkeit.

Es segne dich der allmächtige Gott,

der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Amen.